Industrieregion Südwestfalen unter Druck – IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen veröffentlichen „Südwestfalen in Zahlen“
Arnsberg/Hagen/Siegen: „Die Industrie ist und bleibt das wirtschaftliche Rückgrat Südwestfalens“, kommentiert Franziska Petri, Referentin für Kommunikation und Volkswirtschaft, die siebte Auflage der gemeinsamen Broschüre „Südwestfalen in Zahlen“ der südwestfälischen IHKs. Mit einem Beschäftigtenanteil von 42,5 Prozent ist das produzierende Gewerbe weiterhin der größte Wirtschaftsbereich in der Region und hat damit einen deutlich höheren Stellenwert als in Deutschland (26,8 %) und Nordrhein-Westfalen (24,9%) insgesamt. Gleichzeitig trägt das produzierende Gewerbe in Südwestfalen spürbar überdurchschnittlich zur Bruttowertschöpfung bei.
Franziska Petri: „Allerdings zeigen die aktuellen Zahlen auch: Die konjunkturellen und strukturellen Krisen wirken sich in Südwestfalen stärker aus als im Landesdurchschnitt. So verzeichnete die südwestfälische Industrie im Jahr 2024 einen stärkeren Umsatzrückgang (-6,8 %) als die NRW-Industrie insgesamt (-4,2 %). Auch die Zahl der Industriebeschäftigten ging stärker zurück als im NRW-Durchschnitt.
Gleichzeitig ist in den vergangenen Jahren die Bedeutung der Dienstleistungsbranchen gestiegen. Von 2014 bis 2024 nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) in Südwestfalen um etwa 48.000 zu. Insbesondere in den Wirtschaftszweigen „Sonstige Dienstleistungen“ und „Handel, Gastgewerbe, Verkehr“ hat sich die Zahl der Beschäftigten positiv entwickelt. Seit 2014 entstanden dort rund 46.000 zusätzliche sozial-versicherungspflichtige Arbeitsplätze. Somit entfallen 95 Prozent des Beschäftigungs-wachstums seit 2014 auf diese beiden Dienstleistungszweige.
Die angespannte wirtschaftliche Lage und die große Bedeutung der Industrie spiegelt sich auch in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit wider. Franziska Petri: „Mit 6,1 Prozent fällt die Arbeitslosenquote zwar weiterhin merklich geringer aus als im Landesdurchschnitt (7,5 %), im Jahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen aber überdurchschnittlich stark an.“ Während in NRW die Zahl der Arbeitslosen im Verlauf des Jahres 2024 um 5,6 % stieg, nahm sie in Südwestfalen um 9,3 % zu.
Die immer noch vergleichsweise geringe Arbeitslosenquote und die gute Beschäftigungslage zeigt sich auch im verfügbaren Einkommen. So liegt die allgemeine Kaufkraft je Einwohner in Südwestfalen über dem Landesdurchschnitt. Die Bewohner der Region haben im Schnitt 451 Euro mehr Einkommen zur Verfügung als der Durchschnitt in NRW. Zwischen 2020 und 2024 stiegen die Einkommen um 17,1 Prozent – etwas stärker als der Bundes- und Landesschnitt.
Der Zahlenspiegel liefert zudem Informationen zur Bevölkerungsentwicklung und zu Südwestfalens Weltmarktführern.
„Südwestfalen in Zahlen“ ist abrufbar unter https://www.ihk-arnsberg.de/region.
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Quelle: Industrie- und Handelskammer Arnsberg Hellweg-Sauerland
Bild: Deckblatt der Veröffentlichung Südwestfalen in Zahlen
Fotocredits: Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen