Von wegen Grasgrün — Ein rotes Gras für viele Gelegenheiten

Von wegen Grasgrün — Ein rotes Gras für viele Gelegenheiten

Grasgrün kann man sich als Farbe gut vorstellen und es ist schnell dahingesagt. Guckt man allerdings derzeit in das große Sortiment der im Handel angebotenen Gräser für den Ziergarten, dann findet man dort durchaus noch ganz andere Töne: bläuliche wie beim kissenförmigwachsenden Blauschwingel (Festuca), helbgelbgrüne wie beim Gold-Japangras (Hakonechloa) und auch beim Chinachilf (Miscanthus) finden sich farblich intensive Sorten, wie den Miscanthus ‘Red Chief‘. In der Wuchsform besonders auffallend ist das derzeit sehr beliebte Blutgras, Imperata cylindrica ‘Red Baron‘. Unter diesem Namen ist es sehr bekannt, ganz im Gegenteil zu seinem deutschen Namen: Walzenförmiges Alang-Alang-Gras. Das Besondere an diesem Gras ist seine Haltung und seine Farbe: Der Rote Baron wächst aufrecht und das tut er dies mit rotem Blattwerk, das im Laufe des Sommers bis in den Herbst tiefrot zu leuchten beginnt. Das ist schon sehr ungewöhnlich und macht die Pflanze zu einem Hingucker. Das Gras ist alles andere als heimisch, sondern stammt aus Japan, Südostasien und kommt auch in Australien vor.

Passt zu Stauden

Im Beet zwischen anderen Gräsern und Stauden macht das Blutgras eine gute Figur und schafft eindrucksvolle Übergänge. Aber auch in Schalen und Gefäßen wird es gepflanzt oder wegen seiner aufrechten Strenge in einen formalen Vorgarten. Auch hier ein Hingucker mit ca. 40 cm Höhe, der wenig Zuwendung braucht und mit einem Schnitt im Frühjahr gut zurechtkommt. Wer die Pflanze jetzt kauft, kann das spätere Farbfeuer nur erahnen. Denn jetzt sind erst die Blattspitzen rot. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist übrigens wichtig, dann entwickelt sich auch die Farbe gut. Schon nach wenigen Wochen intensiviert sich dann der Ton in ein tiefes Rot. Zwischen farbstarken Stauden in blauen und roten Tönen fügt sie sich gut und schafft schöne Aspekte über viele Monate. Das Gras blüht von Mai bis Juli unauffällig weiß-grünlich. Wenn andere Gräser, wie die eindrucksvollen Schilfgräser im Herbst noch einmal alles geben, um auf sich aufmerksam zu machen, neigt Red Baron zur Bescheidenheit. Mit dem ersten Frost verschwindet das Rot und das Gras wird blass und unauffällig, in der Form aber durchaus noch reizvoll. Die lanzettlichen Blätter werden leicht kringelig und dienen Insekten den Winter über als Versteck. Also bitte unbedingt stehen lassen, bis der Winter vorüber ist.

Pflanzung

Gepflanzt wird am besten an sonnigem und geschütztem Standort, so tief, wie die Pflanze im Topf stand, mit einem Loch, das ungefähr doppelt so groß ist wie der Topf. Der Boden wird gut gelockert, eine Handvoll Hornspäne beigemischt, der Topfballen mit den Fingern gelockert und dann ins Pflanzloch gesetzt, leicht angedrückt, damit die Hohlräume in der Pflanzerde verschwinden. In den ersten Tagen werden die Pflanzen gut gegossen. Hat das Gras einmal Fuß gefasst, ist es trockenheitsverträglicher, es sei denn, die Pflanze steht im Kübel, dann sollte sie regelmäßig gegossen werden. Das dekorative, rote Gras ist nicht zu robust wie viele andere Gräser. Das betrifft auch die Winterhärte. Deswegen ist ein geschützter Standort von Vorteil. Wird es frostiger als minus zehn Grad Celsius, braucht das Gras Schutz, wenn man es nicht verlieren will. Da, wo es dem Gras gefällt, bildet es Rhizom-Ausläufer und vermehrt sich. Wer das nicht will, nutzt eine Rhizomsperre oder er wählt starke Partner im Beet wie z.B. wüchsige Stauden oder Bodendecker, die dafür sorgen, dass der Rote Baron nicht auf dumme Gedanken kommt. Wer Imparata cylindrica ‘Red Baron‘ im Kübel kultiviert, stellt ihn im Winter frostfrei in die Garage.

Weitere Information über die Farbigkeit von Gräsern gibt es auf www.elegrass.de.

 

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Quelle: elegrass
Bild: Das Japanblutgras, Imperata cylindrica ‘Red Baron‘ braucht einen nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden und starke Beetpartner, damit es sich nicht ungewünscht mit Rhizomausläufern vermehrt.
Fotocredits: elegrass