Strompreise: Netzkosten steigen auch 2025 wieder – LichtBlick wertet Gesamtkosten für Verbraucher*innen aus
Stromkund*innen in Deutschland werden auch 2025 bei den Netzkosten wieder tiefer in die Tasche greifen müssen. Das geht aus einer Auswertung des Energieversorgers LichtBlick hervor. Dafür hat LichtBlick sowohl die Netzentgelte als auch die heute veröffentlichten Netz-Umlagen unter die Lupe genommen. Alle Abgaben werden mit der jährlichen Stromrechnung erhoben. Die Netzkosten machen über 30 Prozent der Stromkosten eines Haushaltes aus.
Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden ergeben sich in der Addition von Netzentgelten und Netz-Umlagen ab 2025 Gesamtkosten von 526 Euro. Das sind vier Euro mehr als in diesem Jahr. Einerseits sinken zwar die Netzentgelte im Mittelwert um rund 39 Euro. Regional gibt es dabei erhebliche Unterschiede. Auf der anderen Seite verteuern sich die Kosten für die sogenannte §19-Umlage um rund 37 Euro und für die Offshore-Netzumlage um 6 Euro.
Grund für den starken Anstieg der §19-Umlage ist der neue Wälzungsmechanismus, den die Bundesnetzagentur eingeführt hat.
Damit werden ab 2025 Stromkunden in Regionen entlastet, in denen die Netzentgelte aufgrund des starken Ausbaus der erneuerbaren Energien bislang besonders hoch sind. 178 von 867 Netzregionen profitieren von dieser Maßnahme – in diesen Regionen sinken die Netzentgelte bzw. steigen weniger stark. Finanziert wird die Entlastung über die §19-Umlage, die alle Stromkunden in Deutschland zahlen.
Die Verteilung eines Teils der Energiewende-Kosten auf alle Verbraucher ist auch aus unserer Sicht sinnvoll. Aber erst die Gesamtschau aus Netzentgelt und den beiden Umlagen zeigt, wie sich die Netzkosten wirklich entwickeln. Und da sehen wir erneut eine Steigerung. Die Finanzierung der Netze wird zu einer wachsenden Belastung für Verbraucher, erläutert LichtBlick-Sprecher Ralph Kampwirth.
Die Gründe für die hohen Netzkosten sind vielschichtig. Einerseits fordert der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien neue Investitionen in Leitungen, Transformatoren und IT. Zugleich sind die staatlich garantierten Renditen für Netzbetreiber noch immer zu hoch. Vor allem aber leistet sich Deutschland mit 867 regionalen Netz-Monopolisten eine zu kleinteilige und dadurch ineffiziente und teure Struktur für die Verwaltung und den Betrieb der Netze.
Stromkunden können und müssen entlastet werden: Zum einen müssen die staatlichen Garantierenditen auf ein Niveau gesenkt werden, das dem geringen wirtschaftlichen Risiko des Netzbetriebs angemessen ist. Vor allem aber brauchen wir eine Effizienz-Offensive – die Zahl der Netzfirmen muss drastisch reduziert werden“, so Kampwirth. Auch das Übertragungsnetz sollte von vier auf eine Zone verschlankt werden, um Kosten zu sparen.
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Quelle: Ata Mohajer, Communication Manager
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