Unternehmerfrühstück: „Mut und Experimentierfreude“ auf dem Weg zu neuen Mitarbeitern erforderlich
Olsberg: Gespräche, Austausch und Inspiration standen im Mittelpunkt beim Unternehmerfrühstück, zu dem die Stadt Olsberg Selbstständige und Personalverantwortliche aller Branchen aus dem Stadtgebiet eingeladen hatte. Mehr als 90 Unternehmerinnen und Unternehmen waren gekommen, um sich über Mitarbeitergewinnung zu informieren und auszutauschen.
Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer begrüßte die Gäste und hob die Bedeutung der heimischen Unternehmerriege für die Stadt hervor. Das Thema Mitarbeitergewinnung betreffe auch die Stadt als Arbeitgeberin. In Bewerbergesprächen komme immer wieder die Frage: „Was kann die Stadt Olsberg bieten?“ Homeoffice, Fahrradleasing – solche Dinge seien heute für Bewerberinnen und Bewerber auch wichtig.
Ingo Ritter von der Sparkasse Hochsauerland als Sponsor der Veranstaltung betonte: „Wir stehen alle untereinander im Wettbewerb um die Mitarbeiter.“ Bewerber suchten sich heute die Unternehmen aus – nicht umgekehrt. Die anstehende Fusion der Sparkassen bringe auch „mehr Möglichkeiten, Führungskräfte zu entwickeln“, so Ritter. Denn: „Junge Kräfte wollen wissen, was wir mit ihnen vorhaben.“ Von dem Vortrag von Dr. Steffi Burkhart versprach er sich „einen Sack voll Impulse“.
Die Referentin plädierte für neue Wege, um junge Talente in die Region zu holen und die jungen Talente aus der Region zu halten: „Wir brauchen viel mehr Mut und Experimentierfreude.“ Arbeitergeberinnen und Arbeitgeber müssten sich öffnen für Neues – und die Zielgruppe dort abholen, wo sie unterwegs sei. Etwa im Social-Media-Bereich bei TikTok. Mit Boni, hohen Gehältern, motivierenden Angeboten oder „einem Obstkorb auf dem Tisch“ könne man junge Leute heute nicht mehr überzeugen. Es gehe nicht nur um junge Menschen: Ziel müsse sein, auch die Baby-Boomer, die in absehbarer Zeit in Rente gehen, länger im Arbeitsmarkt zu halten.
Dass das unerlässlich ist, zeigen Zahlen, die Olaf Karte, seit September 2023 Wirtschaftsförderer der Stadt Olsberg, nannte: Mehr als 25 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Stadt Olsberg seien 55 Jahre und älter.
Einen Weg, den die Kreishandwerkerschaft Hochsauerland bei der Rekrutierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht, stellte Ingomar Schennen vor: Für Handwerksbetriebe gebe es ein eigenes Portal mit Jobangeboten, vernetzt mit Facebook und Instagram, auf die man sich mit einem Klick bewerben könne. Doch er halte „die persönliche Ansprache immer noch für unerlässlich“. Daher setze man auf Präsenz auf Berufsinfobörsen, um „Sichtbarkeit“ herzustellen.
Karin Gottfried von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis berichtete über das Projekt „Heimvorteil HSK“: Sauerländerinnen und Sauerländer, die den HSK für Studium oder Ausbildung verlassen haben, sollen bei der Entscheidung unterstützt werden, in die Region zurückzukehren.
____________
Bildzeilen: Bürgermeister Wolfgang Fischer (re.) und Wirtschaftsförderer Olaf Karte (li.) dankten Dr. Steffi Burkhart (2.v.li.), Ingomar Schennen (Mi.) und Karin Gottfried (2.v.re.) für die Impulse, die sie bei Unternehmerfrühstück gaben.
Quelle: Stadt Olsberg
Foto: Stadt Olsberg