Leuchtturmprojekt der FH Südwestfalen bewilligt

Leuchtturmprojekt der FH Südwestfalen bewilligt – 7,8 Mio. Euro für Gründung eines Zentrums für klimaangepasste und nachhaltige Landnutzung und Lebensmittelproduktion

Soest: Eine Delegation des Fachbereichs Agrarwirtschaft der FH Südwestfalen war heute (Donnerstag, 29.08.2024) zu Gast auf dem „Agrarforschungstag NRW 2024“ des NRW-Landwirtschaftsministeriums, um mit Expert*innen von Hochschulen, aus Praxis, Politik und Verwaltung brandaktuelle Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder mehr Effizienz in der landwirtschaftlichen Arbeit zu diskutieren und gemeinsam Lösungsansätze anzuregen. Mit großer Freude nahmen die Agrarier in diesem Rahmen einen wichtigen Förderbescheid in Höhe von 7,8 Mio. Euro von Ministerin Silke Gorißen für den Aufbau innovativer Forschungsinfrastruktur entgegen. ZEKAN-2L ist bislang das einzige landwirtschaftliche Projekt im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung für Forschungsinfrastrukturprojekte (EFRE-FIS).

„Wissenschaft und Forschung können starke Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Land- und Ernährungswirtschaft liefern“, so Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. „Die nordrhein-westfälische Forschungslandschaft ist hier sehr gut aufgestellt. Ein Beispiel dafür ist das Zentrum für klimaangepasste und nachhaltige Landnutzung und Lebensmittelproduktion´, kurz ZEKAN-2L, in Soest. Es ist ein echtes Leuchtturmprojekt aus dem Bereich der Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen.“* Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Programms „Forschungsinfrastrukturen.NRW“ mit 7,8 Mio. Euro aus EU- und NRW-Landesmitteln gefördert, die Fachhochschule Südwestfalen steuert weitere 900.000 Euro bei.

In den kommenden drei Jahren soll ein Reallabor auf Landschaftsebene aufgebaut werden. Dabei steht die umfassende Betrachtung von insbesondere landwirtschaftlichen, aber auch forstwirtschaftlichen Landnutzungssystemen unter Einbeziehung der globalen Biodiversitäts- und Klimakrise im Vordergrund. Diese Forschungsinfrastrukturen sind für diese und weitere gesellschaftliche Herausforderungen von hoher Bedeutung und ermöglichen der FH, Lösungswege und Anpassungsstrategien aufzuzeigen.

Die innovative Ausstattung umfasst mobile Labore für die umfassende Untersuchung des Bodens, von Pflanzen, Tieren, Landnutzungen und Landschaftsästhetik. Modernste Instrumente erlauben u.a. die Messung von Treibhausgasen unterschiedlicher Landnutzungs- und Tierhaltungssysteme. Diese mobilen Labore kommen an den Versuchsstandorten des Fachbereichs Agrarwirtschaft sowie bei Kooperationspartnern zum Einsatz. Zusätzlich werden auf dem Campus in Soest ein Klimahaus und ein Labor für Umwelt- und Lebensmittelanalytik für angewandte Forschung errichtet.

Mit dem Aufbau dieser Forschungsinfrastruktur wird der Fachbereich Agrarwirtschaft die Ökosystemleistungen, Biodiversität und Nachhaltigkeit unterschiedlicher Landnutzungen messen und bewerten können. Die gemessenen Daten dienen als Grundlage zur Ableitung innovativer und nachhaltiger Geschäftsmodelle. „Die „Gründung des Zentrums für klimaangepasste und nachhaltige Landnutzung und Lebensmittelproduktion kombiniert mehrere physische und datenbasierte Laborstrukturen, die für Erweiterungen und die Kooperation mit Unternehmen und Institutionen der Region und darüber hinaus offensteht“, so Projektleiterin Prof. Dr. Tanja Schäfer.

 

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Bild: Projektleiterin Prof. Dr. Tanja Schäfer und Dekan Prof. Dr. Marc Boelhauve nahmen den Förderbescheid im Rahmen des „Agrarforschungstages“ von Ministerin Silke Gorißen (links) entgegen.
Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
Fotocredits: MLV NRW