Caritasverband Brilon: „Heimat bedeutet Wärme, Schutz, Zusammenhalt“ – Einsegnung und Tag der Offenen Tür im Dechant-Ernst-Haus

Einsegnung und Tag der Offenen Tür im Dechant-Ernst-Haus – „Heimat bedeutet Wärme, Schutz, Zusammenhalt“

Brilon. Nach der Corona-Zwangspause wurde jetzt ein wichtiges Ereignis für das Dechant-Ernst-Haus des Caritasverbandes Brilon nachgeholt: Im Rahmen eines Tages der offenen Tür wurde das Zuhause für 24 Menschen mit Behinderungen von Pastor Tobias Kiene exakt drei Jahre nach Einzug eingesegnet. Ein Haus ist mehr als ein Dach mit vier Wänden: „Heimat bedeutet Wärme, Geborgenheit, Schutz, zuhörende Menschen, Freizeitgestaltung, gemeinsame Mahlzeiten, Zusammenhalt, manchmal auch das Weinen aber insbesondere Freude und Herzlichkeit und hoffentlich viele Gründe zum Lachen“, sagte Caritas-Vorstand Heinz-Georg Eirund zum Festauftakt.

Die Geschichte des Dechant-Ernst-Haus ist eine besondere: Das Haus unter dem Patronat des verstorbenen Dechant Heinrich Ernst steht sowohl für den Anfang als auch für den Abschluss von Wohnangeboten für Menschen mit Behinderungen. Baugeschichten sind immer auch Lebensgeschichten. Auf diese blickte Hausleiterin Uta Weigand bei der Einsegnung zurück. Die Geschichte des Hauses begann am 1. Januar 1981 mit dem Einzug von 16 Bewohnern in die ehemaligen Geschäftsräume der Firma Kaefer Baustoffhandlung in der Gartenstraße. Das Dechant-Ernst-Haus war damit das erste Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen in der Stadt. In der Anfangszeit befanden sich im vorderen Teil des Gebäudes noch vier Mietwohnungen. „Aus heutiger Sicht also eigentlich das erste inklusive Wohnprojekt und seiner Zeit somit weit voraus“, sagte Uta Weigand mit einem prophetischen Augenzwinkern.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Haus mehrfach umgebaut und das Wohnangebot mit Außenwohngruppen erweitert.

„Insgesamt wohnten, bevor es in die neuen Häuser ging, im Dechant-Ernst-Haus 27 Menschen, in den Wohnungen der Außenwohngruppe 17 Menschen, sodass 44 Bewohner vom Dechant-Ernst-Haus von 3 Teams betreut wurden“, blickte Uta Weigand bis in die Jahre 2019/2020 zurück. In dem zurückliegenden Jahrzehnt wurde die Wohnhauslandschaft der Caritas Brilon grundlegend umstrukturiert und Häuser modernisiert oder wie das St. Liboriushaus in Winterberg komplett neugebaut. Zuletzt wurde das Dechant-Ernst-Haus am Hellenteich neugebaut. „Der Bezug des Dechant-Ernst-Hauses steht also auch für den Abschluss von vielen Bauprojekten im Rahmen der Erweiterung und der Erneuerung der stationären Einrichtungen oder, wie es heute zeitgemäßer heißt, „der besonderen Wohnformen“ und des Ambulant Betreuten Wohnens“, sagte Vorstand Heinz-Georg Eirund. An der alten Adresse an der Gartenstraße ist jetzt die Caritas-Sozialstation zu finden und in den oberen Stockwerken sind seniorengerechte Mietwohnungen entstanden.

Zur Einsegnung öffnete das Haus auch seine Türen für Besucher und Nachbarn. Die Bewohner luden zu Hausführung sowie zu Kaffee, Kuchen und Snack ein und präsentierten in Kooperation mit dem Ambulant Betreuten Wohnen, den Tagesstrukturen sowie der Kreativa-AG auf einem Bazar selbstgemachte Unikate.

Info: Die besonderen Wohnformen der Caritas Brilon

176 Frauen und Männer leben in Brilon und Winterberg in sechs Wohnhäusern. 175 Menschen werden in ambulanten Wohnformen betreut. Darüber hinaus hat die Caritas Brilon zu Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine für 18 Frauen mit geistigen und psychischen Behinderungen, die aus Kiew flüchten mussten, eine Wohngruppe im Altbau des Seniorenzentrum St. Engelbert eingerichtet.

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Quelle: Sandra Wamers, Interne | Externe Kommunikation, Marketing, Caritasverband Brilon e.V.
Bild:©Caritasverband Brilon e.V.