Junge Wandergesellinnen zu Besuch im Rathaus: Trio schon seit über zwei Jahren auf der Walz
Olsberg. Besonderen Besuch hatte Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer: Drei junge Wandergesellinnen machten Station im Rathaus. In ihrer traditionellen Kluft mit Schlaghose aus grobem Cordsamt, Weste und Hut, mit Wanderstab, ihr Hab und Gut in einem Charlottenburger genannten Tuch verstaut, sprachen die Frauen aus Hamburg, Würzburg und Hannover beim Stadtoberhaupt vor. Mit dem traditionellen Handwerksgruß baten sie zünftig um das Siegel der Stadt Olsberg für ihr Wanderbuch.
Die Tradition ist bereits sehr alt: Zünftige Gesellen gehen seit dem Spätmittelalter auf Wanderschaft. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen sowie Lebenserfahrung sammeln. Auch heute besteht die Möglichkeit, nach der Freisprechung – also dem Abschluss der Ausbildung – für drei Jahre und einen Tag auf die Walz zu gehen. Dabei gelten strenge Regeln – so dürfen die Gesellinnen sich ihrem Heimatort auf 50 Kilometer nicht nähern.
Das Wanderbuch ist dabei ein unersetzliches Dokument der eigenen Wanderschaft und nach deren Ende dessen wichtigstes Erinnerungsstück. In diesem werden nur Arbeitszeugnisse sowie die Städtesiegel der besuchten Ortschaften eingetragen, nachdem bei deren Bürgermeistern mit dem traditionellen Handwerksgruß zünftig um das Siegel vorgesprochen wurde.
Natürlich bekamen sie auch in Olsberg ihr Siegel ins Wanderbuch. Die drei Gesellinnen sind seit über zwei Jahren auf der Walz. Dabei haben sie ganz unterschiedliche Handwerksberufe gelernt: Eine Tischlerin, eine Zimmerin und eine Kirchenmalerin kamen gemeinsam in Olsberg an. Bürgermeister Wolfgang Fischer wünschte ihnen für ihre weitere Wanderschaft viel Erfolg und spannende Erfahrungen, die sie beruflich und persönlich für ihr Leben prägen werden.
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Quelle: Angelika Beuter-Sielemann, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Bildzeile: Drei Gesellinnen auf Wanderschaft statteten Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer einen Besuch ab.
Fotocredit:©Stadt Olsberg
