Geschäft mit der Not – Kommentar von Lutz Eberhard zur Razzia gegen Schleuserkriminalität
Die Schleuserkriminalität ist ein übles Geschäft mit der Not der Menschen, die aus welchen Gründen auch immer ihr Land verlassen wollen oder müssen. Nun waren es offenbar Syrer, die Syrer nach Deutschland geschleust haben; anscheinend einst selbst Flüchtlinge, haben sie nun das Elend ihrer Landesleute ausgenutzt und Kasse gemacht. Organisierte Kriminalität nennt man das. Ob die großangelegte Razzia in fünf Bundesländern, darunter in den hessischen Städten Fulda und Kassel, Wirkung haben, muss bezweifelt werden, auch wenn das punktuelle Ergebnis überzeugt.
Zu lukrativ scheint das Geschäft für die Schleuser, zu oft wurden schon diese Durchsuchungen durchgeführt, ohne das Geschäft grundsätzlich zu destabilisieren. Es wird weiter Ermittlungen und Aktionen gegen die Schleuserbanden geben und immer wieder werden sich neue Menschen finden, die anderen Menschen deren Not zu ihrem Gewinn machen. Und dennoch ist jeder Schlag gegen diese Kriminellen richtig und wichtig.
Nur so zeigt ein Staat, dass er handlungsfähig ist und sich nicht vorführen lässt. Unsere Demokratie wird dadurch gestärkt, wenn der Rechtsstaat handelt. Die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser avisierten Grenzkontrollen werden die Aktivitäten der sehr organisiert auftretenden Schleuser natürlich nicht einbremsen. Es gehört zum Geschäftsmodell der Schleuserbanden, dass sie sich weder von offenen noch von geschlossenen Grenzen in ihrem Tun aufhalten lassen. Sie werden weiterhin Menschen illegal gegen gute Bezahlung nach Deutschland bringen.
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Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz, Zentraler Newsdesk
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